Ich muss ganz ehrlich sagen: bevor ich die Leidenschaft des Fotografierens für mich entdeckt habe, bin ich tatsächlich immer eher blind durch die Welt gewandert. Klar, es gibt diese Hotspots, an denen jeder von uns stehen bleibt und man etwas bestaunen kann, aber überlegt doch bitte mal für euch: nehmt ihr immer alles in eurer Umgebung wahr? Beziehungsweise besser gesagt: nehmt ihr auch die kleinen Schönheiten in eurer Umgebung wahr? Auf alles zu achten ist fast unmöglich, aber wenn ich eins durch mein Hobby gelernt habe: Schaue genau hin und verändere deinen Blickwinkel, denn überall versteckt sich die Schönheit der Natur!
Mein heutiges Bild entstand gestern bei einem spontanen Spaziergang mit einer Freundin. Ich wollte unbedingt meine neue Kamera austesten und demnach war ich natürlich aufgeregt und gespannt, was mir so vor die Linse kam. Die ersten Bilder waren tatsächlich eher so typische „welchen-Knopf-muss-ich-denn-eigentlich-für-welche-Einstellung-benutzen?“-Bilder. Einige konnte man direkt wieder löschen. Andere zeigten bereits, dass ich auf einem guten learning-by-doing-Weg bin und wieder andere wurden von meiner Begleiterin ganz nett „gecrashed“, wie man es heutzutage nennt, wenn sich jemand heimlich aufs Foto schmuggelt… ?
Dieser unscheinbare, kleine Bachlauf mitten in einem Waldstück hat es mir anfangs gar nicht so angetan, da die Lichtverhältnisse und auch das Drumherum irgendwie nicht so schön wirkten. Irgendwann kamen wir leicht schnaufend vom Aufstieg (nicht umsonst heißt es bei uns ja auch das „Bergische Land“ ?) an dieser Stelle an und ich änderte meine Perspektive. So entstand dann dieses Bild. Damit hätte ich wenige Minuten und knapp 100m vorher nicht gerechnet.
Wichtig ist, dass man immer mit offenen Augen durch die Welt geht und sich auf Perspektivwechsel einlässt. Und das nicht unbedingt nur in meinem Beispiel hier, bei dem es um die Wahrnehmung der Natur geht, sondern auch in alltäglichen, gesellschaftlichen, politischen (und weiteren) Themen!
Saludos,
eure Nonny