Die Anderen sind immer komisch. Die Anderen haben immer Unrecht. Die Anderen haben das, das und das getan, gesagt, erlebt. Die Anderen, die Anderen, die Anderen… Sehr oft im Leben vergessen wir, dass unser eigenes Glück, unser eigenes Wohlbefinden und unser eigenes Ziel nicht bei den Anderen liegt, sondern alleine bei uns selbst! Wir kümmern uns viel zu oft um die Leben Anderer, urteilen über Dinge, über die wir eigentlich gar nicht in der Lage sind zu urteilen und spekulieren über Situationen, die uns genau genommen gar nichts angehen. So sind wir Menschen. Vieles machen wir nicht mal mit böser Absicht, aber trotzdem wirkt es dann, als wolle man jemandem irgendetwas Negatives. Manchmal ist dies auch durchaus der Fall, aber meistens steckt keine Absicht hinter, denn so ist der Mensch durch die Gesellschaft nunmal geformt. Ich möchte mich davon gar nicht lossprechen, auch ich bin ab und zu voreilig mit meiner Meinung und denke über etwas nach, was mich eigentlich gar nichts anzugehen hat. Ich denke, jeder von uns kennt eine solche Situation.
Vielmehr sollten wir uns selbst öfter reflektieren. Eigene Handlungen hinterfragen und uns auch durchaus weniger über andere Leben den Kopf zerbrechen. Es gibt viele Momente, die nicht angenehm sind, in denen es Probleme zu lösen gibt, Entscheidungen zu treffen sind und und und, aber dann abzulenken, in dem man vor fremden Haustüren kehrt, ist ein Phänomen, welches wir recht gut beherrschen. Manchmal habe ich aber auch das Gefühl, dass die heutige Gesellschaft einen auch dazu ermutigt, vor anderen Türen kehren zu wollen, anstelle erstmal die eigenen Hausaufgaben zu erledigen.
Mein heutiges Bild zeigt den Lake Minnewanka im Banff National Park im Westen Kanadas. Ein wundervoller Ort, den meine Reisebegleitung und ich morgens Früh vor einigen Wochen bewundern durften. Diese friedliche Natur, der klare See, die Berge drumherum und die faszinierenden Spiegelungen der Gipfel auf der ruhigen Wasseroberfläche lassen einen über viele Dinge nachdenken, was uns im stressigen und routinierten Alltag verwehrt bleibt.
Man sollte öfters über sich und seinen Stand im Leben nachdenken, als über Lebenssituationen, Fehler oder Entscheidungen von Mitmenschen, die uns selbst nicht mal betreffen. Sehr wahrscheinlich würde es die Welt dadurch ein ganzes Stück friedlicher und klarer erscheinen lassen, so wie am Lake Minnewanka in den frühen Morgenstunden im Mai…
Ein Versuch wäre es ja wert…:-)
Saludos,
Nonny