Man nehme eine der besten Freundinnen, packt ein paar Klamotten ins Köfferchen, setzt sich ins Auto und fährt nach Maastricht! Dieses Städtchen hat es mir vor einigen Jahren angetan und ich fahre gerne dorthin. Normalerweise bin ich nicht so der Stadtmensch, aber dort mag ich es. Es sei denn – und das ist gefühlt irgendwie immer so – andere Menschen wollen gleichzeitig mit mir dorthin. Ich versteh das gar nicht, es ist schönes Wetter, Wochenende oder ein Feiertag und dann kommen plötzlich noch 350.000 andere Menschen auf die Idee, nach Maastricht zu fahren…ne ne ne… Aber gut, langsam kenne ich die kleinen geheimen Gassen, die einen am Touri-Trubel vorbeischleusen und man dann perfekt vor dem wundervollen, gemütlichen Restaurant oder Café rauskommt, in dem man einkehren möchte. Da habe ich dann meistens eher die Qual der Wahl und kann mich nicht entscheiden, wo ich gerne hin möchte. Direkt an der Maas oder doch lieber an einem der winzigen Cafés in den kleinen Gassen?! Oder doch auch mal mitten im Gewühl auf einem der großen Plätze, von wo aus man ideal andere Leute beobachten kann? Hach, gar nicht so einfach manchmal, ich sag es euch… 🙂
Nachdem wir unser richtig cooles Hotelzimmer begutachtet haben (ich bin mir übrigens immer noch sicher, dass einige der Wände versteckte Türen hatten 😉 ), ging es für uns nachmittags direkt ins Städtchen und wir schlenderten querfeldein. Erst über eine der Brücken, dann durch den Stadtpark, vorbei an alten Stadtmauer-Überresten bis rein in die Shopping-Straßen. Auch wir hatten uns influencen lassen – wie es auf Neu-Deutsch heißt – und haben ein sehr cooles Restaurant in einer alten Kirche ausprobiert. Sehr coole Location, leckeres Essen und freundliche Bedienung. Der Besuch hat sich definitiv gelohnt. Anschließend verschlug es uns in einer der vielen Bars direkt am Wasser, wo wir bei einem leckeren Aperölchen ein paar Schiffe bewundern konnten und anfingen, uns den Hintern abzufrieren. Eijeijei, das wurde plötzlich ganz schön frisch. Dann erhielten wir noch einen ganz besonderen Tipp für eine geheimnisvolle Bar in einem Keller. Klang als erstes etwas seltsam, aber die Neugier packte uns dann doch recht schnell, dass wir uns den Laden auf jeden Fall mal ansehen wollten. Der Eingang wie eine normale Haustüre eines Mehrfamilienhauses, man musste klingeln. Es hieß, dass wir dann unsere Telefonnummer abgeben sollten, um auf deren Aufforderung zu warten, dass wir rein können. Sehr geheimnisvoll und cool, aber „leider“ stand bereits eine andere Gruppe vor der Türe, sodass wir keine Nr. abgeben mussten und sofort mit denen eintreten durften. Schade zum einen, aber wir fühlten uns trotzdem besonders 😛 Hinter der Haustüre erwartete uns ein dunkler Flur und eine schmale Treppe nach unten. Mysteriös. Unten gelang man dann in einen alten Gewölbekeller, angenehmes Licht, tolle Atmosphäre, eine alte Bar auf der linken Seite mit zwei Barkeepern, zwei weiteren Kellnerinnen, schätzungsweise ca. 8 kleine Tischen und alles in allem vielleicht Platz für ca. 25 Personen. Das Gewölbe, die kleinen Accessoires an den Wänden, die kleinen Blümchen auf den Tischen und dieses gedämpfte Licht verlieh dieser Bar eine unglaublich tolle Stimmung! Leider hatten wir den Tisch nur als „Lückenfüller“ und mussten somit unseren teuren Cocktail etwas schneller schlürfen, aber es war trotzdem eine tolle Zeit, die wir dort verbringen konnten.
Als wir wieder Tageslicht sahen, gelang der Schnappschuss des Tages:
Eine Gasse, das Licht der untergehenden Sonne, ein Spiel aus Licht und Schatten, die typischen Fahrräder und das in einer Stadt, in der selbst die kleinen Gassen eigentlich nie menschenleer scheinen. Aber doch war es so: wir haben einen der wenigen Augenblicke geschenkt bekommen, in denen niemand anderes vor die Linse latschen konnte.
Erst das schöne Restaurant in der alten Kirche, dann der Aperol am Wasser, die verruchte Bar und anschließend dieses Bild. Ein durchaus lohnenswerter Tag mit vielen tollen Gesprächen, viel Lachen und einer tollen Zeit.
Auch hier kann ich mich nur immer wiederholen: Man macht sowas viel zu selten 🙂
Saludos,
Nonny